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Was ist Heizgas?

Heizgas ist der am weitesten verbreitete Brennstoff in Deutschland, wenn es um das Heizen von privaten und gewerblichen Räumlichkeiten geht. Der Begriff Heizgas ist dabei ein Überbegriff für die Gasarten Erdgas, Biogas und Flüssiggas. An erster Stelle steht dabei das Flüssiggas, denn es bietet eine ganze Reihe von Vorteilen, besonders was die Themen Lagerung, Kosten und Effizienz betrifft. 

Für alle Arten von Heizgas gilt darüber hinaus, dass sie im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern wie Steinkohle oder Erdöl beim Verbrennen deutlich weniger CO2 ausstoßen und auch bei Beschaffung und Lagerung deutliche Vorteile mit sich bringen.

Heizgas – zusammengefasst:

  • Heizgas: Flüssiggas, Biogas und Erdgas
  • Günstiger als bspw. Kohlekraft oder Ölheizung
  • Hoher Brennwert, große Effizienz
  • Weniger CO2-Ausstoß als andere fossile Energieträger
  • Geringer Platzbedarf bei der Lagerung, je nach Art des Gases

Wie entsteht Heizgas?

Heizgas bildet sich, außer im Fall von Biogas, über viele Millionen von Jahren in unterirdischen Lagerstätten durch die Verwesung von organischem Material. Die Vorkommen finden sich über den gesamten Erdball verteilt, vor allem im mittleren Osten und auf der Arabischen Halbinsel, in geringeren Maßen aber auch in den USA, in Asien und in Europa. Auch in Deutschland gibt es noch Lagerstätten mit Erdgas, jedoch sind diese Reserven sehr begrenzt.

Gefördert wird Erd- bzw. Heizgas durch Tiefbohrungen, die je nach Position der Lagerstätte mehrere Kilometer weit unter die Erdkruste reichen können.

Wie unterscheiden sich die einzelnen Arten von Heizgas?

Wie oben bereits erwähnt, ist Heizgas ein Oberbegriff über für die folgenden Gasarten:

  • Flüssiggas
  • Erdgas
  • Biogas

Welche Eigenschaften die einzelnen Arten von Gas aufweisen, wird im Folgenden erläutert.

Allen voran: das Flüssiggas

Flüssiggas besteht größtenteils aus den Edelgasen Propan und Butan, die beim Abbau von Erdöl und Erdgas entstehen. Das dabei gewonnene Flüssiggas lässt sich, anders als Erdgas, bereits mit geringem Druck in die flüssige Form bringen und verfügt über einen besonders hohen Brennwert.
Durch die einfache und platzsparende Lagerung in einem Gastank bietet sich Flüssiggas besonders für Haushalte an, die nicht an die öffentliche Gasversorgung angeschlossen sind.

Der Klassiker: Erdgas

Erdgas ist von allen drei Gas-Arten das wohl am weitesten verbreitete. Es besteht vorrangig aus Methan und gelangt über öffentliche Gasleitungen direkt ins Haus. Dadurch entfällt die Notwendigkeit eines eigenen Tanks, wie es bei Flüssiggas oder auch Erdöl der Fall ist. 
Erdgas verbrennt weitgehend ohne Emissionen von Ruß oder Staub und besitzt ebenfalls einen relativ hohen Brennwert
Wie bereits erwähnt, ist für das Heizen mit Erdgas allerdings ein Anschluss an das öffentliche Gasnetz erforderlich, was gerade in ländlichen Gebieten nicht immer gegeben ist.

Das dritte im Bunde: Biogas

Anders als Erd-oder Flüssiggas entsteht Biogas nicht über Jahrmillionen durch die Verwesung von organischen Substanzen, sondern bei der Vergärung von Biomasse. Dazu zählen organische Abfälle wie Speisereste ebenso wie Klärschlamm, Gülle sowie spezielle nachwachsende Rohstoffe wie bspw. Mais oder Raps.
Je nach Ausgangsmaterial kann Biogas über einen variablen Methangehalt und damit über unterschiedliche Brennwerte verfügen.

Mit speziellen Aufbereitungstechniken kann Biogas zu Bio-Erdgas veredelt werden und muss somit nicht direkt vor Ort verwendet werden, sondern kann bequem über das Erdgasnetz transportiert werden. Für die Nutzung von Bioerdgas sind keinerlei technische Umrüstungen erforderlich, weder an der Therme selbst noch an den Zuleitungen. Allerdings ist Bioerdgas spürbar teurer als herkömmliches Erdgas und kostet fast das Doppelte.

Gut zu wissen:

Unabhängig von der Art des Gases, wird dieser Brennstoff in die Kategorien L-Gas (low calorific gas mit eine Brennwert von 8 - 11 kWh pro m³ Gas) und H-Gas (high calorific gas mit eine Brennwert von 10 - 13 kWh pro m³ Gas) eingeteilt.

Nicht zuletzt wegen des höheren Brennwerts von H-Gas soll die Gasversorgung in Deutschland bis zum Jahr 2030 komplett auf die effizientere Variante H-Gas umgestellt werden.