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Strombörse einfach erklärt

An der Strombörse wird mit elektrischer Energie, also mit Strom, gehandelt − genauso, wie man auch Wertpapiere an der Börse handelt. Generell werden Energieprodukte wie Erdgas und Erdöl sowie Kohle und Strom als Handelswaren bzw. Güter betrachtet. Daher gibt es im Energiehandel auch dementsprechend Energiebörsen. Strom wird rund um die Uhr verbraucht, aber auch produziert − immer abhängig von der Tageszeit.

Um eine Balance herzustellen und dafür zu sorgen, dass so viel Strom produziert wie verbraucht wird, gibt es einen zentralen Handelsplatz: die Strombörse. Die deutsche Strombörse, die European Energy Exchange AG (EEX), hat ihren Sitz in Leipzig und gilt als führende Börse auf dem europäischen Strommarkt

Strombörse − das Wichtigste in Kürze:

  • Strom wird auf der Börse gekauft und verkauft wie eine Handelsware
  • Nur Unternehmen können an der Strombörse handeln, keine Privatpersonen
  • Grundlage für alle Strompreise sind die aktuellen Kurse an der Strombörse
  • Die Strombörse besteht aus Spotmarkt und Terminmarkt
  • Stromhandel, der nicht über die Strombörse stattfindet, nennt sich OTC-Handel

Wie funktioniert die Strombörse?

Die Strombörse bzw. der Stromhandel besteht einfach ausgedrückt aus zwei Bereichen:

Auf der einen Seite gibt es den Spotmarkt.
Hier wird Strom für denselben oder den darauf folgenden Tag gehandelt. Stromanbieter bzw. -produzenten und Käufer geben ihre Gebote ab, um 12 Uhr mittags steht dann der aktuelle Strompreis fest.

So kann schnell auf Verbrauchsschwankungen oder mögliche Versorgungslücken reagiert werden.

Schnell und flexibel handeln:
Beim Spotmarkt werden sowohl die Lieferung des Stroms als auch die Bezahlung innerhalb von zwei Tagen abgewickelt. Benötigter Strom kann hier kurzfristig gekauft oder überschüssiger Strom einfach schnell verkauft werden.

Icon Kalender in blau

Auf der anderen Seite gibt es das Termingeschäft.

Hier kaufen Versorgungsunternehmen, teilweise auch Groß- und Industrieunternehmen mit starkem Verbrauch, ihren Strom fürs laufende Jahr oder auch bis zu sechs Jahre im Voraus (sog. "Futures").

So versucht man sich gegen steigende Strompreise in der Zukunft abzusichern. Man handelt also mit Strom, der noch nicht einmal produziert ist.

Langfristig und vorsorglich handeln: Das Termingeschäft wird zwar zum Tageskurs abgeschlossen, der Strom wird jedoch erst zu einem späteren Termin geliefert. 

Strombörsen sind Angebotsplattformen mit strengen Regeln. Hier werden normierte Stromprodukte gehandelt. Hierbei entsteht der Preis durch Angebot und Nachfrage, wie an jedem Handelsplatz.

Was kostet Strom an der Börse?

Die Preise an den Strommärkten ändern sich im Grunde genommen von Minute zu Minute. Der Es gibt ganz unterschiedliche Produkte und die Märkte reagieren natürlich auch empfindlich auf globale Krisen und neueste Entwicklungen auf dem Energiesektor. Außerdem fließen gerade für die Zukunft Wetterprognosen ein, die z. B. abschätzen, wie viel günstige Windenergie im kommenden Herbst auf den Markt gebracht wird.

Der Preis bildet sich nach dem Merit-Order-Prinzip. Wer sich gerne informieren möchte, was Strom an der Börse gerade kostet, wie sich u. a. Abrechnungspreis oder Handelsvolumen entwickeln, kann sich Märkte und Marktdaten auf der Webseite der EEX einmal genauer ansehen.

Warum wird Strom an der Börse gehandelt?

Fragezeichen in grauem Kreis

In Deutschland ist Versorgungssicherheit ein zentrales Thema. Und Strom ist nur begrenzt speicherbar.
Darauf reagiert sowohl der tagesaktuelle Handel auf dem Spotmarkt als auch das Termingeschäft, bei dem mit Strommengen gehandelt wird, die noch nicht produziert sind. Zumal die Energiegewinnung immer auch den Schwankungen des Stromverbrauchs folgt.

Damit nicht vorhersehbare Leistungsschwankungen im Stromnetz oder andere Versorgungsengpässe vermieden bzw. ausgeglichen werden können ("Regelenergie"), deckt man ein Zuviel an Strom bzw. Stromdefizite durch entsprechende Importe und Exporte.

Wer kann an der Strombörse handeln?

Blatt mit Lupe und Eurozeichen

Wer mehr Strom produziert als er selbst benötigt, bietet den überschüssigen Strom an der Strombörse an − und falls man zu wenig Strom (produziert) hat, kauft man an der Strombörse ein. An der Strombörse können nicht nur große Energieversorger Strom kaufen und verkaufen, sondern auch kleine unabhängige Energieanbieter sowie lokale Stadtwerke. Auch große Industrieunternehmen, die mal mehr oder mal weniger Strom benötigen, versorgen sich an der Strombörse mit Energie.

Doch Stromhandel lohnt sich aus ökonomischen Gesichtspunkten nur für sehr große Unternehmen, die u. a. eine Börsenzulassung benötigen und für Mitarbeitende eine EEX-Händlerprüfung nachweisen können.

Privatpersonen können nicht an der Strombörse handeln: Die privaten Haushalte und auch Gewerbetreibende versorgen sich über regionale oder überregionale Stromanbieter und wählen über den freien Markt die jeweils besten Stromprodukte.

Stromhandel ohne Börse

Ein beachtlicher Teil des Handels mit Strom in Deutschland erfolgt jedoch "Over-the-Counter", also freiverkäuflich, sozusagen "über den Ladentisch". Dies bezeichnet man als OTC-Handel.  Solche Geschäfte werden nicht an der Strombörse getätigt, sondern werden direkt zwischen Anbieter und Käufer über ein Händlernetzwerk abgewickelt. Beim OTC-Handel gibt es deutlich weniger Regularien als beim Börsenhandel.

Gibt es noch andere Strombörsen?

Ja, es gibt knapp ein Dutzend weitere Strombörsen in Europa. Doch für den An- und Verkauf von Strom in Deutschland sind der außerbörsliche OTC-Handel, die deutsche Strombörse EEX sowie die europäische Strombörse EPEX SPOT SE (European Power Exchange) mit Sitz in Paris von entscheidender Bedeutung.